Wir sehen KI nicht als Ersatz für kreative Köpfe, sondern als Sparringspartner. Sie hilft uns, schneller Ideen zu entwickeln, Konzepte zu testen und Gedankengänge weiterzuführen. Sie bringt kreative Optionen ins Spiel, die vor zwei Jahren technisch bzw. aus Budgetgründen undenkbar waren – und daher auch nicht umgesetzt wurden. Heute sieht das oftmals anders aus. Vor zwei Jahren noch unvorstellbare Maßnahmen können heute umgesetzt werden bei gleichbleibendem Projektbudget – die Qualität nimmt also erheblich zu!
Beispielsweise können wir heute eine KI-generierte Person in ganz unterschiedlichen Lebenswelten einbinden, komplett KI-generiert – ohne aufwendige Fotoshootings. Für große Kampagnen greifen wir weiter auf echte Fotografie in den entsprechenden Locations zurück. Aber: Für digitale Besprechungsunterlagen oder kleinere Visualisierungskonzepte spart KI in diesem Bereich enorm viel Zeit und Aufwand, wodurch kleinere Projekte aus Budgetgründen überhaupt erst möglich werden.
Auch im 3D-Design können durch KI auf Basis einfacher 2D-Vorlagen visuelle Umsetzungen entstehen, die früher nur mit großem Aufwand realisiert werden konnten. Im Audiobereich wurden ebenso große Fortschritte erzielt, die uns und unseren Kund:innen neue Möglichkeiten eröffnen.
Die Magie liegt im Zusammenspiel von KI + menschlicher Kreativität und der oftmals notwendigen Nachbearbeitung. Die KI liefert die Grundlage, aber die Bewertung der Ergebnisse und die richtige Einsortierung und Nutzung inkl. oftmals aufwendiger Nachbearbeitungen obliegt immer noch unseren Teams. Wir verstehen die KI-Tools als Werkzeuge, die wie z. B. Photoshop, richtig bedient werden wollen und müssen.
Neben der klassischen Kreation testen wir KI-Tools auch in Bereichen, die oftmals nicht so viel Aufmerksamkeit erhalten, aber nicht weniger hilfreich für uns und unsere Kund:innen sein können:
Wir setzen Tools ein, die Eye-Tracking im Labor simulieren – basierend auf menschlichem Sehverhalten –, die mit großen Datenmengen aus Eye-Tracking-Laboren gefüttert wurden. Damit können wir früh im Gestaltungsprozess z. B. einerAnzeige wichtige Parameter untersuchen: Was wird gesehen, was bleibt unbemerkt? Wie viel Text ist zu viel und wohin wandert das menschliche Auge? Das macht unsere Materialien wesentlich relevanter und präziser bei minimalem zusätzlichem Aufwand.
Wir testen bestimmte KI-Tools auch für kontinuierliche und intensive Marktbeobachtungen. Große Sprachmodelle (LLMs) werden kombiniert (parallel oder z. B. in Serie geschaltet), um umfangreiche Marktrecherchen durchzuführen. Was früher sehr zeitaufwendig war und daher nur begrenzt durchgeführt werden konnte, können wir bei stark reduzierter Fehleranfälligkeit – gemeint ist das bekannte Halluzinieren der LLMs – testen und in unseren Alltag integrieren. Auch diese Ergebnisse müssen überprüft und bewertet werden. Aufgrund der parallelen und seriellen Schaltung der LLMs ist der Aufwand aber stark reduziert. Diese intensiven Recherchen helfen bei strategischen Fragestellungen und den entsprechenden notwendigen Entscheidungen.
Mit individuell trainierten bzw. konfigurierten GPTs arbeiten wir u. a. an möglichst zielgruppennahen Chatbots. Dabei versuchen wir, Kundenzielgruppen besser zu verstehen und in einfachen Zielgruppen-Segmenten zu denken. Ein Chatbot, der z. B. mit Daten und spezifischen Insights in Richtung einer sich mit ihrer Arztpraxis auf dem Land befindlichen Onkologin trainiert wurde, könnte sich mit einer Außendienstmitarbeiterin während der Autofahrt zu einem Kundentermin über ihren Alltag unterhalten. So könnte ein besseres Verständnis für die jeweiligen Themen der Kund:innen geschaffen werden und AD-Kundengespräche an Relevanz gewinnen. Wir stecken hierbei in einem Prozess, der neue Möglichkeiten für uns und unsere Kund:innen hervorbringen kann, die wir aktuell nur erahnen können.
Im sensiblen Medical-Affairs-Bereich tasten wir uns ebenfalls langsam voran. Noch fehlen Tools, die inhaltlich stark und obendrein wirklich sauber und ordentlich referenziert arbeiten. Aber: Für Newsletter und Fachtexte lassen sich mit trainierten GPTs, basierend auf spezifisch aufgesetzten Datenbanken (gefüttert z. B. mit Studiendaten und produktspezifischen Informationen), zielgruppenspezifische Inhalte generieren – selbstverständlich mit finalem Check durch unsere Medicals. Wir wissen: 100 % kann KI nicht erreichen. KI kann helfen, schnell und solide Inhalte zu erstellen. Der Feinschliff und die finale Abnahme bleiben aber immer unseren Expert:innen vorbehalten.
KI ist aus unserem Agenturalltag nicht mehr wegzudenken. Wir nutzen schon jetzt intensiv vorhandene KI-Tools und arbeiten an GPTs bzw. testen KI-Potenziale. Wir sehen großes Potenzial im Einsatz von sich weiterentwickelnden KI-Tools und der Konfiguration eigener GPTs – intern wie auch für unsere Kunden. Doch was heute gilt, kann in sechs Monaten schon wieder überholt sein. Deshalb gilt für uns:
▶ Immer auf dem aktuellsten Stand bleiben
▶ Immer wieder testen und kritisch einordnen
▶ Verantwortungsvoll mit KI umgehen
Dazu gehört für uns auch: Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten. Wer mit gutem Beispiel vorangeht, schafft Transparenz – und Vertrauen, auch wenn wir hierbei dem AI-Act z. T. schon vorauseilen.
KI kann eine großartige Hilfe sein. Aber sie ist nur so kompetent und verantwortungsvoll wie der Mensch, der sie einsetzt. Und genau da liegt unser Anspruch: KI sinnvoll nutzen. Für mehr Qualität, bei hoher Verantwortung.